Aleš Hřebeský Memorial 2023 - German Shepherds bleiben international konkurrenzfähig

Das Aleš Hřebeský Memorial ist mit Abstand das bekannteste und renommierteste Box-Lacrosse Turnier außerhalb Nordamerikas. Bei vielen Nordamerikanern hat es sogar den Ruf das beste Lacrosse-Turnier der Welt zu sein. Einmal im Jahr kommen dafür fast 500 Spieler aus der ganzen Welt in der Lacrosse-Hochburg Radotin im Stadtteil Prag 16 zusammen, um um den begehrten Titel zu spielen. Mit den German Shepherds (ehemals Bundeswehr Lacrosse) hat auch ein deutsches Team einen der Spots im Teilnehmerfeld.

Nicht nur bei vielen Nordamerikanern hat es sogar den Ruf das beste Lacrosse-Turnier der Welt zu sein.

Unmittelbar nach dem „Rebranding“ der Shepherds konnten die deutschen im Jahr 2022 mit einem starken 8. Platz beim AHM 2022 auf sich aufmerksam machen. Mit der Platzierung aus dem Vorjahr konnte man sich in diesem Jahr, nach Herabstufung in die Silber-Gruppen 2021, wieder einen Start-Platz im Gold-Pool für das diesjährige Turnier sichern. Mit dabei waren viele neue Gesichter. Nach der aus deutscher Sicht erfolgreichen Heim-Europameisterschaft 2022 stand auch bei den Shepherds ein Umbruch und Generationenwechsel auf dem Programm. Von den 19 Spielern aus dem Kader, liefen 12 Spieler zum ersten mal für die Shepherds auf, vier der Jungs spielten sogar ihr erstes AHM und auch das Durchschnittsalter wurde im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesenkt.

Nachwuchstalent und Shepherds-Rookie Lasse Volquardsen zeigte sich begeistert vom Turnier und den dem Team der German Shepherds:

Für die Shepherds zu spielen hat mir eine riesen Freude bereitet. Schon letztes Jahr habe ich den Stream geschaut und gehofft dort irgendwann mitspielen zu können. Ohne all zu hohe Erwartungen bin ich nach Prag gefahren und war schon am ersten Tag überwältigt von der organisatorischen Leistung dieses Turniers und von dem größtenteils hohen Niveau an Lacrosse.
Vor allem während und nach dem Finale habe ich gesehen, welches Niveau in Europa möglich ist zu spielen. Diese Aussicht macht Lust auf mehr.
Lasse Volquardsen

In der Gruppe Gold C trafen die Shepherds mit den Glasgow Clydesiders und Tel Aviv LC auf die beiden Finalisten aus dem Jahr 2019. Als Underdog gelang es jedoch im ersten Spiel den Favorit aus Glasgow nach starker zweiter Hälfte mit 4:2 zu besiegen. Nach dem ersten Turniertag war man aus deutscher Sicht klar auf Kurs Viertelfinale. Im zweiten Gruppenspiel am Freitag gegen Tel Aviv lief es dann jedoch nicht mehr weiter wie erhofft, mit einem Last-Second Gegentor konnte Tel Aviv rund um NLL Superstar Chad Culp mit 7:3 gewinnen und so schloss man die Gruppe aufgrund des schlechtesten Tor-Verhältnisses der drei Teams als Letzter ab. Der Weg ins Viertelfinale war somit nicht mehr möglich. Fortan ging es für das deutsche Team darum sich unter die besten 15 Teams zu spielen, um einen Startplatz im kommenden Jahr zu sichern und sich wieder in die Gold-Gruppen zu spielen, für die sich die besten 12 Teams des Turniers qualifizieren.

YouTube — Auf dem Youtube Kanal des LCC können alle Spiele der Shepherds beim Aleš Hřebeský Memorial angesehen werden

Enttäuscht über die letztendliche Gruppenplatzierung ging es im nächsten Spiel gegen die GSI Grizzlies aus Norwegen. Ein Spiel in welchem es darum ging zu rechtfertigen, dass man platzierungstechnisch zu den besseren Teams gehört. In einem einseitigen Spiel gewannen die Shepherds mit 9:1. Mit dem Sieg ging es dann am nächsten Turnier-Tag gegen die Bratislava Bats. Das Team aus der Slowakei hatte sich im Vorlauf des Turniers mit einigen kanadischen Senior-Spielern aufgestockt.

Die Shepherds konnten auch hier beweisen, dass sie auf internationaler Ebene konkurrenzfähig sind.

Nach einem schlechten Start der Shepherds und einem schnellen 0:2 Rückstand fand man nach und nach besser ins Spiel. Mit einem 7:4 konnte man auch Bratislava besiegen und stand somit mit nur einer Niederlage im Turnier. Platzierungstechnisch sollte es nun um die Plätze 9-12 gehen. Eine Platzierung im Gold-Topf für das AHM 2024 hatte man somit erreicht. Am letzten Turniertag standen noch zwei Spiele auf dem Programm.

Im ersten der beiden Spiele traf man auf die Megamen, ein Team, welches sich hauptsächlich aus amerikanischen Spielern zusammensetzt. In einem harten Spiel am frühen Samstagmorgen konnten die Shepherds auch hier beweisen, dass sie auf internationaler Ebene konkurrenzfähig sind. Mit dem besseren Ende für die deutschen Stand am Ende ein 6:4 Sieg auf dem Score-Board der Arena in Radotin.

Wie schon im Vorjahr sollte das letzte Spiel gegen die tschechische Mannschaft aus Jizni Mesto gehen. Im Spiel um Platz 9 erwischten die Tschechen einen besseren Tag. In einem zerfahrenen Spiel hatten die Shepherds große Schwierigkeiten mit dem Gegner aus Prag. Mit einer bitteren 0:7 Niederlage stand am Ende der 10. Platz beim Aleš Hřebeský Memorial 2023 fest.

Kapitän und Manager der German Shepherds Philipp Broz äußerte sich nach dem Turnier jedoch trotzdem positiv:

Wir hatten eine bomben Truppe am Start und ich hoffe alle hatten Spaß. Wir hatten uns letztes Jahr vorgenommen die ganz jungen Jungs aufzubauen und zum AHM mitzunehmen und das Ziel haben wir aus meiner Sicht erreicht!
Philipp Broz

Das Finale des Turniers konnten am Ende die Nova Scotia Privateers in einem spannenden und nervenaufreibenden Spiel gegen das Heimteam LC Custodes aus Radotin gewinnen. Vor mehreren tausend Zuschauern gewannen die Privateers am Ende nach mehrfachen Führungswechseln unter den Flutlichtern Prags mit 11:10. Dabei versucht das Team aus dem Osten Kanadas bereits seit 2008 den Pokal nach Nova Scotia zu holen, was nun letztendlich gelang. Darauf wurde auch der landesweite kanadische Nachrichtensender CBC aufmerksam, der einen Artikel dazu veröffentlichte.

https://www.cbc.ca/news/canada/nova-scotia/lacrosse-team-wins-tournament-czech-1.6827438