Wird Lacrosse Olympisch? Mit dieser Frage hat sich DLAXN-Leser Maximilian Oberherr aus Münster beschäftigt und einfach mal einen Artikel verfasst und uns seine Gedanken direkt an info@dlaxn.com geschickt, das ganze wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.
„Am 30.11.2018 wurde bekannt, dass die Federation of International Lacrosse (FIL) die vorläufige Anerkennung durch das Executive Board des IOC erhalten hat.
Aber was bedeutet diese Entscheidung für die internationale und deutsche Lacrossegemeinschaft?
Zunächst einmal bedeutet es, dass die FIL für drei Jahre eine vorläufige Anerkennung bekommt und man darf vermuten, dass anschließend auch eine vollständige Anerkennung folgt.
Man kann davon ausgehen, dass die FIL bereits mit der vorläufigen Anerkennung Mitglied in der IOC Recognised International Sports Federations (ARISF) wird.
Die ARISF ist ein Dachverbandinternationaler Sportverbände von nicht olympischen Sportarten, die durch das IOC anerkannt wurden.
Im ARISF sind über 30 Sportverbände von mehr oder weniger exotischen Sportarten, darunter American Football, Baseball-Softball, Muaythay oder auch Korfball organisiert .
Der ARISF ist damit eine Vorstufe zur Association of Summer Olympic International Federations (ASOIF) dem Dachverband der Sportarten der Sommer-Olympiade.
Das Lacrosse erst 110 Jahre nach der letzten offiziellen Teilnahme an einer Olympiade wieder Mitglied der olympischen Familie wird liegt vor allem daran, dass die FIL erst im Jahr 2008 gegründet wurde.
Damals schlossen sich die Verbände von Damen- und Herrenlacrosse zusammen und ermöglichten dadurch auch die weiteren Schritte zur internationalen Anerkennung unseres geliebten Sportes.“
Laut FIL CEO Jim Scherr handelt es sich bei der vorläufigen Anerkennung um einen Meilenstein, auch wenn noch ein weiter Weg zu gehen ist.
Unklar ist bislang noch in welcher Form Lacrosse letztendlich bei den Olympischen Spielen stattfinden soll.
Im Raum steht auf jeden Fall ein neues Format mit neuen Regeln. Dabei geht es vor allem um die Punkte von kürzerer Spielzeit, weniger Pausen im Spiel und möglicherweise auch eine neue Größe des Feldes.
Auch die Iroquois Nationals, die bislang ein absolutes Powerhouse im Internationalen Lacrosse darstellten, sollen laut Scherr auf jeden Fall die Möglichkeit bekommen bei den Spielen zu partizipieren, auch wenn es ein sehr schwerer Prozess zu werden droht.
„Während in den amerikanischen Medien nun darüber spekuliert wird, ob Lacrosse 2024 in Paris oder 2028 in Los Angeles olympische Disziplin wird, hat die jetzige Entscheidung noch ganz andere, auch für die deutsche Lacrossegemeinde entscheidende, Konsequenzen.
Denn sobald die FIL Mitglied der ARISF wird kann der DLaxV die Mitgliedschaft beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beantragen.
Gemäß § 4 (2) c der Aufnahmeordnung der DOSB können Sportverbände, deren internationale Spitzenverband im ARISF organisiert ist, Mitglied des DOSB werden, ohne die im § 4 (1) genannten Voraussetzungen erfüllen zu müssen. Der DLaxV muss also nicht mindestens 10.000 Mitglieder haben und auch nicht in x Landesverbänden organisiert sein, sondern kann wahrscheinlich schon im Jahr 2019 die Mitgliedschaft beantragen. (https://cdn.dosb.de/user_upload/www.dosb.de/uber_uns/Satzungen_und_Ordnungen/Aufnahmeordnung.pdf)
Und die Mitgliedschaft im DOSB ist für die deutsche Lacrosse Gemeinschaft von enormer Bedeutung, da viele Förderprogramme auf kommunaler-, Landes- und Bundesebene eine Mitgliedschaft im DOSB voraussetzen.
Es besteht also die Hoffnung, dass die Nationalmannschaften des DLaxV und auch die einzelnen Vereine in Zukunft leichter an Gelder der Sportförderung kommen. Den zukünftigen DLaxV Vorstand erwarten somit ganz neue Herausforderungen und Chancen um Lacrosse in Deutschland auf eine neue Ebene zu bringen.“
Posted by DLAXN & Maximilian Oberherr