World Lacrosse Championship 2023 San Diego

In diesem Blog möchte ich, David Beckmann, euch tägliche Einblicke in meine Reise mit der Nationalmannschaft in San Diego geben. Die Idee ist, dass ihr durch diesen Blog ein bisschen mehr von der Nationalmannschaft erfahrt und uns nicht nur auf dem Feld spielen seht, sondern auch das ganze Drumherum. Ich werde euch mitnehmen zu Teamdinnern, Stretching Routinen, lustigen Schabernack, Trainings und Pre-Game Vorbereitungen.

Dieser Artikel wird als fortlaufender Blog geführt. Das bedeutet, dass hier regelmäßig (hoffentlich täglich) immer wieder Zusammenfassungen des Tages zu sehen sind. Zusätzlich hat unser Kapitän Matthias Lehna eine Whatsapp Community eröffnet, in der er immer wieder kurze Updates schickt. Ihr könnt dieser Community über diesen Link beitreten.

Falls ihr gerne etwas Bestimmtes sehen wollt, könnt ihr mir gerne eure Wünsche per Mail schicken und ich werde versuche ihnen nachzukommen (david@dlaxn.de).

Übersicht

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Tag 1 – 16. & 17. 06.23 – The Eagle Has Landed

Am 16. Juni war eingetragener Reisetag. Um 17:30 Uhr bin ich mit Felipe, Christian & Matze aus Frankfurt losgeflogen. Nach anstrengenden 16 Stunden Flug kamen wir in San Diego an und wurden von Per Olters abgeholt und in seiner etwas anderen Limousine zum Hotel gefahren.

Der nächste Tag startete mit einem Team Meeting am Pool, wo der Zeitplan für die nächsten Tage vorgestellt wurden und einige organisatorische Dinge besprochen wurden. Nach einem ausgiebigen Bagel Frühstück, manche munkeln Marius Butz hätte fünf Bagels gegessen, stand zunächst Freizeit auf dem Plan.

Wir haben die Zeit genutzt, um zu Dick’s Sporting Goods zu fahren, um einige unnötigen Besorgungen zu machen und Schabernacks zu treiben. Die Zwischenzeit wurde natürlich genutzt, um etwas zu daddeln. Andere sind nach Old Town San Diego gefahren.

Am Abend fand das erste gemeinsames Training bei wunderbaren Wetter statt. Zum ersten Mal war der vollständige Kader plus Coaching Staff auf einem Feld. Die Zerfahrenheit und Reisestrapazen waren uns in der ersten halben Stunde deutlich anzumerken, aber die Konzentration kam im Laufe des Trainings und wir konnten erfolgreich unsere erste Einheit abschließen.

Tag 2 – 18.06.23 – Sunday is Funday

Auch der heutige Tag versprach entspannt zu werden. Um 9 Uhr war Team Stretch mit anschließendem Frühstück angesetzt. Der Rest des Tages bis zum Training war für alle zur freien Verfügung.

Ein Teil der Mannschaft fuhr zu einem nah gelegenen Lacrosse Shop, um sich mit neuer Ausrüstung einzudecken und es zu genießen Sachen Vorort anzuschauen und auszuprobieren.

Nach dem erfolgreichen Shopping Trip stand als nächstes Sightseeing auf dem Programm. Einige der Jungs machten sich auf den Weg zum Hafen, um den USS Midway Aircraft Carrier zu besichtigen. Die USS Midway war von 1945 bis 1992 der dienstälteste Flugzeugträger der Vereinigten Staaten im 20. Jahrhundert und es haben bis zu 5000 auf ihr gedient.

Felipe Oehrwald, Christian Schulz und ich machten uns unterdessen auf den Weg San Diego Oldtown unsicher zu machen. Oldtown ist das älteste besiedelte Gebiet in San Diego und der Ort, an dem die erste europäische Siedlung im heutigen Kalifornien entstand. Trotz der extrem kitschigen Aufmachung und den vielen Touri-Fallen ist es einen Besuch wert. Unser Highlight: Der ganze unnötige Gruscht.


Im Zuge des bald startenden Turnier müssen die letzten Anpassungen an Equipment, Aussehen und Style gemacht werden. Ich bin deshalb noch schnell zu Friseur Wittmann, den Flur runter und rechts und habe mir die Haare stylen lassen. Das Ergebnis spricht für sich. 11/10 empfehlen ihn weiter.

Der Tag wurde, wie es sich gehört, mit einer Trainingseinheit bei Francis Park abgeschlossen. Besonderer Fokus dieses Training war das Ausspielen von Überzahlsituationen, aber auch Wiederholung von den Grundtaktiken in der Offensive.

Tag 3 – 19.06.23 – Suns Out Guns Out

Wie jeden Morgen startete der Tag mit einer Stretch-Einheit angeleitet vom Yogi- und Fitness Enthusiast Peter Wittmann. Nach dieser, für manche intensive, für andere entspannte, Session gab es erstmal Frühstück.

Nach dem Frühstück stand eine Taktik-Besprechung für die Verteidigung an, in der Probleme aus dem vergangenen Training angesprochen und aufgearbeitet wurden. Die Möglichkeit, dass ein Training aufgenommen wird und im Nachgang eine Videoanalyse durchgeführt wird, ist für fast alle Beteiligten ein Luxus, den wir im Club Training nicht haben. Desto mehr wertschätzen wir diese Einheiten.


Nach der kurzen Theoriestunde war als nächste Etappe ein Ausflug zum Strand geplant. Insgesamt drei Stunden haben wir am Strand verbracht, verschiedenste Spiele gespielt und uns im Meer abgekühlt. Gespielt wurden Wiffle Ball, Spikeball, Lacrosse & Football.

Mit der heißen Sonne und der vielen Bewegung kam auch der Hunger. Zum Mittagessen liefen wir zu einem nah gelegen Mexikaner, um vor der Trainingseinheit am Abend noch etwas zu essen.


Statt einer klassischen Trainingseinheit durften wir uns erstmals in einem Testspiel gegen ein heimisches Clubteam beweisen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einige Unsicherheiten, wurde das Spiel vorne, als auch hinten sicherer und konnte am Ende gewonnen werden. Das Spiel zeigt sowohl unser Potenzial als auch unsere Schwächen, an denen wir in den nächsten Tagen noch arbeiten wollen.

Tag 4 – 20.06.23 – Back To School

Das Motto des heutigen Tags war „Back to School“, da der Umzug in die Dorms der San Diego State University bevorstand. Nach dem Checkout aus dem Marriot Hotel gab es ein hervorragendes Frühstück bei Jane’s Cafe. Besonders empfehlenswert das Avocado-Tomaten-Brot.

Nach dem Frühstück ging es direkt los in Richtung der Schlafräume der San Diego State University (SDSU). Die Zimmer wurden in neuer Aufteilung bezogen. Dabei wurde so gemischt, dass möglichst Spieler aus verschiedene Heimatteams zusammen sind.

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Nach dem Beziehen der Betten war ein längerer Zeitraum mit Freizeit vorgesehen. Dieser wurde für Schläfchen, Einkaufen, Erkunden und PLL nachschauen genutzt.

Dann wurden die Taschen für das Testspiel gegen England Lacrosse gepackt. Nach einem sehr chaotischen Start, da die Hälfte des Teams im Stau standen, konnten wir gut ins Spiel finden. Vorne fielen nicht unbedingt viele Tore, aber eine stabile Verteidigungsleistung und eine noch bessere Torwartleistung hielten uns im Spiel. Das Endergebnis von 5:3 ist kein Aushängeschild für beide Offensiven, aber kann sich aus deutscher Sicht sehen lassen. Nach dem Spiel fand noch eine kurze gemeinsame Trainingseinheit statt, in der im besonderen Man-Up/Man-Down Szenarien trainiert wurden.

Parallel dazu haben unsere 3 Verletzte/Ersatzspieler Timo, Ole und Frida uns auf der Willkommensveranstaltung vertreten. Das langweilige Event wurde von unseren drei Jungs etwas aufgemischt. Mit ihren farbenfreudigen Outfits und guter Laune begeisterten sie die Veranstalter von Deutschland Lacrosse und konnten sogar die eine oder andere Brezel essen. Ganz abgesehen davon erweisen die drei dem Team mit Ihrer Anwesenheit einen unbezahlbaren Dienst, egal ob es fahren, filmen oder anfeuern ist.

Tag 5 – 21.06.23 – Let The Games Begin

Der heutige Tag lässt sich relativ kurz zusammenfassen. Nach dem Frühstück gab es den üblichen Morgen-Stretch, gefolgt von Meetings, Freizeit und der Eröffnungszeremonie.

Zum Mittagessen gab es einen stattlichen Burger, der bei den Jungs besonders gut ankam. Die Tomatensuppe im Gegensatz dazu war nicht so lecker, wurde aber natürlich trotzdem aufgegessen.

Die Freizeit wurde von allen unterschiedlich genutzt, während ich in das Land der Träume gereist bin, haben einige Jungs geholfen ein Golfcart den Berg hochzuschieben.

Am frühen Nachmittag machten wir uns auf zu der Eröffnungszeremonie und dem ersten Spiel USA vs. Canada. Die Zeremonie fand im Snapdragon Stadion einige Kilometer entfernt statt. Für die USA untypisch: Es gab eine direkte Bahnverbindung zum Stadion.

Eröffnungszeremonien bedeuten immer viel tote Zeit, weshalb wir es uns nicht haben nehmen lassen unsere Schläger für eine kleine Daddel-Einheit mitzunehmen. Nach kurzer Zeit verfärbten sich unsere Schläger und Schuhe grünlich. Warum? Der Rasen war gefärbt.

Dass die Amerikaner die Superlative lieben wurde uns kurz vor dem Beginn des Eröffnungsspiels erneut bewiesen. Drei Fallschirmspringer flogen in das Stadium, aber einer mit Bruchlandung. Das Eröffnungsspiel war leider nicht das erhoffte Offensivspektakel. Die USA gewann mit 7:5.

Und hier noch ein kleiner Einblick wie ich abends immer den Blog schreiben:

Tag 6 – 21.06.23 – Arbeitstag

Der erste Spieltag stand an. Wie üblich stand zunächst der Stretch an, gefolgt von einem wunderbaren Frühstück und einem langem Meeting für das Spiel am Abend gegen Jamaica. Bis zum Spielbeginn hatten wir eine Menge Freizeit. Einige Jungs nutzten die Zeit, um ein Pre-Game Eisbad zunehmen. Marius Butz, Lasse Volquardsen und ich gingen auf eine kleinen Shopping Trip, um die Zutaten für einen Zaubertrank zu kaufen.

Um 17 Uhr sind wir zum Platz gelaufen, um uns für das Spiel vorzubereiten. Mit besten Malle-Hits und guter Laune ging es zum Feld. Die Stimmung war dem Wetter entsprechend bombastisch und alle waren heiß auf das erste Spiel. Jamaica, ein Team voller College Spieler, war der eindeutige Favorit in diesem Spiel.

Beide Offensiven fanden nur schwer ins Spiel und wir konnten in den gesamten 15 Minuten nur einmal auf das Tor schießen. Das Spiel begann zwar ausgeglichen, aber nach dem ersten Viertel konnten wir Sage und Schreibe nur einmal aufs Tor schießen. Die Problematik der Offensive zog sich bis zum Ende des Spiels durch. Die Defensive stand im Verhältnis stabil, aber leider auch etwas zu verhalten. Am Ende mussten wir uns 5:3 geschlagen geben.

Nach der enttäuschenden Niederlage heißt es nun: Mund abwischen und weitermachen und das Beste morgen gegen Polen geben.

Tag 7 – 23.06.23 – Auftaktsieg

Der heutige Gegner hieß Polen. Nach dem Frühstück und dem Stretch starteten wir direkt mit Videoanalyse, um uns bestmöglich auf das Spiel vorzubereiten.

Nach dem Mittagessen, bei dem sich die meisten hauptsächlich Essen mitgenommen haben, ging es schon wieder zu Feld, um sich für das Spiel gegen Polen warm zu machen. Nur mit einem Sieg konnten wir uns noch für das Sieger-Bracket qualifizieren. Nach der knappen Niederlage gegen Jamaica, war die Motivation groß sich zu beweisen.

Das Warm-Up in der Mittagshitze war deutlich anstrengender als am Abend gegen Jamaica. Aber die Offense war schon im Warm-Up on Fire und schoss der Defensive die Bälle um die Ohren.

Die Stimmung war gut und die Offensive fand direkt ins Spiel und konnte uns in kurzer Zeit zu einer 5:0 Führung schießen. Auch die Defensive stand stabil, hervorzuheben ist besonders unser Torwart Florian Fällenbacher, der auch im Laufe des Spiels noch unglaubliche Saves machte. Im zweiten Viertel ließen wir ein bisschen nach und konnten die Führung nur auf 7:1 ausbauen.

An die starke erste Hälfte konnten wir leider nicht anschließen. Besonders die Nummer 88 machte uns Probleme und ließ uns immer wieder dumm aussehen. Aber unsere Offensive konnte dennoch immer wieder antworten, aber wir verloren die zweite Hälfte 4:7. Am Ende konnten wir mit 11:8 unseren ersten Sieg einfahren.


Nach dem Spiel ging es schnell ins Eisbad, damit wir morgen früh für das Spiel gegen Neuseeland wieder fit sind.

Nach dem Eisbad ging es zurück zu den Dorms. Nach einem Stretch und Meeting bezüglich des Spieles gegen Neuseeland morgen, gab es eine kleine Überraschung. Aufgrund des Streiks der UPS konnten unsere Decals leider nicht pünktlich geliefert werden. Aber heute Abend kamen sie an, was bedeutete: Bastelstunde

Nach der Bastelstunde musste das Produkt natürlich ausprobiert werden, weshalb es direkt einem Härtetest unterzogen wurde:

Tag 8 – 24.06.23 – Kartoffeln härt als Kiwis

Unser Spiel gegen Neuseeland war für 10 Uhr angesetzt, was für uns bedeutete, dass wir früh aufstehen mussten. Matthias Lehna hat einen neuen Lieblingssong, mit dem wir jeden morgen geweckt werden. Aufgrund des frühen Spiels fiel der morgendliche Stretch aus, um in Ruhe zu frühstücken. Favorit des Frühstücks war der French Toast.

Nach dem Frühstück hieß es direkt zurück zu den Dorms, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Das Ziel für das Spiel war klar. Ein Sieg musste her, um weiterhin eine Chance auf den zweiten Platz zu haben. Das Warm-Up war von Beginn an konzentriert und es war allen anzumerken, dass heiß auf das Spiel waren.

Highlight des Spiels war aufjedenfall der Haka der Neuseeländer:

Leider fanden wir nicht so gut ins Spiel wie gegen Polen. Nach dem ersten Viertel stand gerade mal 2:1 für uns, obwohl wir deutlich überlegen waren, konnten wir uns leider nicht belohnen. Nach einem sehr ausgeglichenen zweiten Viertel stand es 3:2 für uns. Nach der Halbzeit hatten wir den besseren Start, konnten unsere Dominanz am Faceoff fortsetzen und die Führung auf 9:2 ausbauen. Wir haben leider immer noch Probleme konzentriert ein gesamtes Spiel zu Ende zu spielen, weshalb die Neuseeländer weitere vier Tore zu schoßen. Aber am Ende stand der Sieg 9:6.

Nach dem Spiel stand wie gestern auch zunächst ein kurzer Stretch, gefolgt von einem Eisbad an.

Nach dem Spiel stand viel Freizeit auf dem Tagesplan und der nächste Termin war erst das Abendessen um 19 Uhr. Per, Lasse, Flo und ich gingen etwas früher, um noch etwas über den Campus zu schlendern und ein paar Bälle zu werfen. Nach dem Abendessen ging es zur Recovery Zone, in der wir die Chance hatten Recovery Kompressionshosen zu benutzen. Allerdings gab es leider nicht genug für alle, weshalb einige von uns, wie gute Deutsche, gekickt haben.

Zum Abschluss des Tages gab es noch ein kurzes Teammeeting, um uns auf das Spiel gegen die Schweiz vorzubereiten.

Tag 9 – 25.06.23 – Schweizer Käse

Heute stand das letzte Spiel der Gruppenphase gegen die Schweiz an. Die Schweizer bisher als Gruppenletzten brauchten dringend einen Sieg, aber eins nach dem anderen. Am Morgen wurden wie üblich von Kapitän Lehna geweckt:

Nach fünf Tagen hängt den meisten das Frühstück zum Hals raus, denn als Sportlernahrung kann man dieses Frühstück leider nicht bezeichnen. Das Highlight ist und bleibt das frische Obst.

Zum ersten Mal waren wir die eindeutigen Favoriten für das Spiel. Die Stimmung war dementsprechend entspannt, aber das Warm-Up etwas zerfahren. Wir konnten von Beginn an das Spiel dominieren, aber der Torwart der Schweizer war zunächst unüberwindbar. Allerdings ließ sich unsere Offensive davon nicht einschüchtern und konnte dennoch vier Tore verwandeln. Nach dem ersten Viertel stand es 4:1 für uns. Im folgenden Viertel versuchte die Schweiz sich noch einmal zurück zu kämpfen und ließ nur ein einziges Gegentor zu. Halbzeitstand: 6:2

Im dritten Viertel zerbrach die Schweizer Defensive an unserer Offensive. Gepaart mit unserem unglaublich starken Face-Off Experten Lukas Kins konnten wir nach jedem Tor quasi „make it, take it“ spielen. Am Ende gewannen wir das Spiel deutlich mit 16:4 und konnten zum ersten mal in diesem Turnier ein Spiel ohne Leistungseinbruch zu Ende spielen. Nach dem Spiel gab es noch einen kurzen Stretch und dann ging es direkt ins Eisbad:

Nach dem Eisbad hatten wir den Rest des Tages Freizeit und schauten uns nur noch verschiedene Spiele an. Das Highlight Spiel war Haudenosaunee vs. Kanada. Da das Spiel etwas weiter entfernt war fuhren wir mit Per’s Auto mit einigen Umwegen zum Spiel.

Falls ihr euch fragt wer die ganzen coolen Fotos auf Instagram und die Bilder während der Spiele macht: Theresa Sophie

Für morgen gibt es eine Überraschung, denn es wird einen Gastbeitrag geben.

Tag 10 – 26.06.23 – Ruhe vor dem Sturm

Für den heutigen Tag hat sich Per-Anders Olters bereit erklärt einen Vlog zu machen. Viel Spaß beim anschauen:

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Tag 11 – 27.06.23 – Hart gekämpft und trotzdem gescheitert

Heute stand das wichtigste Spiel des Turniers an, das Achtelfinalspiel gegen Japan. Nach dem morgendlichen Stretch, Film-Session und Frühstück ging es direkt in die Spielvorbereitung. Eyeblack ist die Schminke der Lacrossespieler, dementsprechend ähnlich die Situation im Badezimmer vor dem Spiel. Das einzige was fehlt ist die Musik.

Der Weg zum Feld wurde dieses mal nicht von Ballermann-Musik begleitet, sondern von ausgewählten EDM-Bängern.

Wir waren die eindeutigen Außenseiter in diesem Spiel. Japan ist die drittgrößte Lacrosse Nation der Welt und war bei den letzten Weltmeisterschaften immer unter den Top 8. Besonders nach dem Sieg gegen die Haudenosaunee bei den World Games in Alabama 2022 konnten sie ihre Fähigkeiten beweisen.

Uns war bewusst, dass es ein hartes Spiel werden wird, aber wir wollten den Japanern nichts schenken und waren bereit hart zu kämpfen. Der Glaube an einen Sieg war da.

Nach nur wenigen Minuten im Spiel war klar, dass wir mitspielen können. Auch wenn wir etwas Glück mit unseren Freunden aus Aluminium hatten, konnten wir uns im ersten Viertel gut behaupten und mit 1:1 in die erste Pause gehen. An diese Leistung konnten wir im zweiten Viertel anschließen und sogar die Führung erspielen. Nach der Halbzeit begannen die Schüsse die Japaner reinzugehen und wir hatten aufgrund von Faceoff-Problemen nur wenige Ballbesitze vorne. Bis zur 50. Minuten stand es nur 5:4 für die Japaner und wir waren noch total im Spiel. Für die letzten 10 Minuten hatten wir allerdings nicht einmal den Ball vorne in der Offensive. Die Folge davon waren leider vier weitere Tore für die Japaner, was zu einem Endergebnis von 9:4 führte. Das Spiel war jedoch deutlich knapper als das Ergebnis vermuten lässt

Die Enttäuschung nach dem Abpfiff war natürlich groß. Allerdings gibt es bei internationalen Turnieren nur eine kurze Zeit um zu trauern. Nach Niederlage heute können wir im besten Fall noch den 9. Platz belegen. Dafür müssen wir morgen jedoch zunächst Hongkong besiegen.

Die Laune war jedoch nicht bei allen im Keller. Mischa Zinoviev hat nämlich immer einen Grund zu lachen und mich selbst im Eisbad angesteckt.

Tag 12 – 28.06.23 – Pipapo & Sieg gegen Hongkong

Der Blog fällt heute sehr kurz aus, da wir morgen früh direkt wieder spielen müssen. Ich werde den Blog nochmal überarbeiten und ergänzen.

Um mindestens den 12. Platz zu erreichen, mussten wir heute gegen Hongkong gewinnen. Wir waren von Beginn an das bessere Team, aber brauchten mal wieder etwas länger, um ins Spiel zu kommen. Besonders im zweiten Viertel konnten wir unsere Führung ausbauen und gingen mit 5:2 in die Pause. Auch in der zweiten Hälfte stand die Defensive stabil, aber einige fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter führten zu Gegentoren. Am Ende stand jedoch der Sieg mit 10:6.

Der nächste Gegner heißt Little Italy. Mit einem Sieg qualifizieren wir uns für das Spiel um Platz 9.

Natürlich macht Gewinnen mehr Spaß, weshalb uns auch die Kälte und die Recovery Hosen nichts ausmachten.

Highlight des Tages war aufjedenfall Jakob Böckermanns Dance Moves vor dem Spiel:

Tag 13 – 30.06.23 – Realitätscheck

Dank einer kurfristigen Vorverschiebung unseres Spiels gegen Italien wurden wir heute schon früh aus Betten getrieben und starteten den Tag mit einer Stretching Session. Danach stand das Frühstück und ein ausführliches Scouting an, bei dem uns noch einmal bewusst wurde, mit welchen Brechern wir es zu tun haben würden. Italien hatte sich für die Weltmeisterschaft umfassende Unterstützung aus den Vereinigten Staaten zugelegt und stellte mit vier Profi- und mehreren College Spieler ein starkes Team. Aber der Tag musste natürlich mit einem Lachen starten, weshalb ich euch diesen Moment nicht verwehren möchte:

Nach einer feurigen Pump Up Rede unseres Kapitäns Matthias Lehna machten wir uns auf dem Weg zum Park Deck, dem einzigen Rasenfeld auf dem SDSU Campus.
Das Team war bereit für einen harten Fight und den sollten wir bekommen. Die Italiener starten schnell ins Spiel und konnten durch starke Schüsse mit einer 2:0 Führung in die erste Viertelpause gehen. Trotz des Rückstands waren wir immer noch guten Mutes, doch nach dem Wiederanpfiff drehte der italienische Face-Off Spieler auf und dominierter die Anstöße. Das führte zu langen und schweren Possessions welche unserer Defense über die Zeit immer mehr Probleme bereiteten. Die Italiener, welche im Gegensatz zu uns einen extra Restday hatten nutzen jeden kleinsten Fehler eiskalt aus und schossen bis zur Halbzeit noch acht weitere Tore.

Die Halbzeit Ansprache der Coaches war klar. Wir wollten unberücksichtigt des Spielstandes alles auf dem Feld lassen und das Spiel zusammen als Team mit Vollgas beenden. Das weckte dem Kampfgeist der Jungs und wir gewannen eine hart umkämpftes zweite Halbzeit mit 5:4. Leider war das immer noch nicht genug und wir mussten eine weitere bitteren Niederlage einstecken. Eisbad und Recovery standen wie immer auf Liste nach dem Spiel

Damit geht es morgen, am letzten Tag der WM im Spiel um Platz 11 gegen ein ebenfalls stark amerikanisch geprägtes Irland.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit der dringend nötigen Recovery und Abends schauten wir das Halbfinale zwischen Kanada und den Haudenosaunee im Stadion

Highlight des Tages war das Mittagessen nach dem Spiel gegen Italien, wo wir versucht haben das ganze Team an einen Tisch zu quetschen.

Aufgrund der vielen positiven Rückmeldung bezüglich des Vlogs und der eigentlich unglaublichen Anzahl der Klicks, hat sich Per bereit erklärt einen weiteren Vlog zu machen.

Tag 14 – 31.07.23 – Am Ende wird Ente fett

Zunächst

Der heutige Gegner hieß Irland von uns auch „Long Ireland“ genannt, aufgrund der hohen Anzahl von Amerikanern im Team. Hier eine Übersicht:

Unser ursprüngliches Ziel in die Top 10 zu kommen, haben wir leider verfehlt, als wir gegen Italien verloren. Das letzte Spiel der WM ist in den meisten Fällen das härteste, da alle Spieler über das Turnier kleine Verletzungen ansammeln. Nach 8 Spielen in 9 Tagen kann das schon mal vorkommen. Das Motto für das Spiel war einfach: „Finish strong“ und einfach alles auf dem Platz lassen und Genießen, da dass nächste internationale Turnier erst in 2 Jahren stattfindet.

Das Spiel war von Beginn an hart umkämpft. Es war einfach zu spüren, dass beide Teams unbedingt das letzte Spiel gewinnen wollten. Besonders am Faceoff taten wir uns schwer, was zu vielen Possesions für die Iren führte. Das erste Viertel konnte ausgeglichener nicht sein, beide Teams konnten in abwechselnder Manier zu schlagen und die Fehler des anderen ausnutzen. Die vergangenen sieben Spiele in den Knochen waren aber deutlich zu sehen, so dass es zum Ende des ersten Viertels nur 2:2 stand.

Das zweite Viertel war, wie das erste Viertel, geprägt von langen Possessions und harten Zweikämpfen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich wirklich absetzen, weshalb es zur Halbzeit 3:4 für Irland stand. Die zweite Hälfte war geprägt von vielen Man-Up/Man-Down Situationen und komischen Entscheidungen der Schiedsrichter, so dass es zum Ende der regulären Spielzeit 7:7 stand. Nach dem wir den ersten Angriff der Iren stoppen konnten und die Iren, durch einen fragwürdigen Call ein Mann weniger auf dem Feld waren, konnte Wynton Bastian den Game-Winner oben ins Eck lasern.

Die Freude war natürlich groß und genauso der Durst.

Ich hoffe, dass euch der Blog gefallen hat und ihr durch die Beiträge mehr vom Turnier und der Mannschaft mitbekommen habt. Vielen Dank für das Lesen und bis zum nächsten Mal!