Mit dem etwas überraschenden Sieg der Deutschen Meisterschaft in diesem Jahr, qualifizierten sich die Frankfurter Herren erstmals für den Ken Galluccio Cup, zu dem alle Meister der jeweiligen Landesligen in Europa eingeladen werden. In diesem und den kommenden zwei Jahren findet der KGC in Barcelona statt.
Die Frankfurter […] wollten beweisen, dass der SC1880 konstant auf hohem Niveau wettbewerbsfähig ist.
Motiviert und mit dem klaren Ziel vor Augen, reisten die Frankfurter mit einem vollen Kader nach Spanien. 22 Spieler, die direkt an der Meisterschaft beteiligt waren, wollten beweisen, dass der SC1880 konstant auf hohem Niveau wettbewerbsfähig ist.
Im ersten Spiel der Gruppenphase traf man am Freitag auf den kroatischen Meister „Lacrosse Klub Split“.
Gespielt wurden 2×20 Minuten. Beim Spielstand von 16:3 musste das Spiel wegen eines Gewitters 5 Minuten vor Schluss abgebrochen werden. Beide Teams einigten sich darauf, das Spiel für beendet zu erklären.
Nach dem geglückten Auftakt ging es am nächsten Morgen gegen die Olten Saints. Die Partie gegen die Schweizer war deutlich ausgeglichener als noch das Spiel vom Vortag. Nach einem schnellen 3-0 für die Frankfurter Jungs, konnten die Saints auf 3:3 ausgleichen. Am Ende konnte Frankfurt das Spiel mit 8:5 für sich entscheiden. Die Defense rund um Len Oswald im Tor entschied am Ende das Spiel und sicherte den Männern aus der Main-Metropole den Einzug ins Viertelfinale als Gruppensieger.
Die Spielzeit wurde für das Viertel- und Halbfinale auf 4×12 Minuten verlängert.
Das Viertelfinale fand einige Stunden später noch am Samstag gegen die „Madrid Osos“ statt. Ein Gegner, der mit Frankfurt keinesfalls auf Augenhöhe agieren konnte. Mit einem Endstand von 15:1 konnten die Hessen das Spiel deutlich und verdient gewinnen.
Spannender sollte es dann im Halbfinale werden. Gegner war der norwegische Meister, die „Oslo Saints“. Durch eine erneut sehr überzeugende Leistung der Frankfurter Defensive konnte das Spiel mit 6:3 zugunsten des deutschen Meisters entschieden werden. Obwohl nur relativ wenig gepunktet wurde, war das Spiel gegen die „Heiligen“ aus Oslo spannend und hart umkämpft. Mit dem Sieg qualifizierte Frankfurt sich für das Finale, in dem man auf den Favoriten aus England treffen sollte.
Ähnlich wie noch bei der Deutschen Meisterschaft im Juni ging man aus Frankfurter Sicht als Underdog ins Spiel. In der ersten Halbzeit gelang es jedoch relativ gut mitzuhalten und mit 4:6 aus Frankfurter Sicht in die Pause gehen. Die Männer des „Spencer Lacrosse-Clubs“ wurden ihrem Ruf jedoch gerecht und entschieden das Spiel am Ende doch recht deutlich mit 9:4 für sich.
Die Frankfurter Offensive tat sich schwer gegen die sehr hart spielende Defense, die auch kleinste Fehler direkt bestrafte und auch im Umschaltspiel waren die Hessen schlichtweg zu langsam.
Der Titel Europäischer Clubmeister ging damit erneut nach England.
Mit der erbrachten Leistung und dem zweiten Platz, gibt man sich in Frankfurt jedoch zufrieden. Den Hessen gelingt damit, neben München 2018, die bisher höchste Platzierung für Deutschland auf Herrenseite beim Ken Galluccio Cup. Das Turnier war für alle beteiligten eine tolle Erfahrung und ein schöner Abschluss der Saison.
Leider wird die positive Bilanz aus Frankfurter Sicht von deutlichen Defiziten der Turnier-Orga überschattet. Wie ein Turnier geplant werden kann, haben allein dieses Jahr die Stuttgarter mit den Playoffs und die Kölner mit der DM gezeigt.
Die Sanitäranlagen am Platz waren eine Zumutung.
Präsident des SC1880 und aktiver Spieler der Herren Aaron Pütz gibt sich nach dem Turnier erstaunt und enttäuscht:
„Der Ken Galluccio Cup wurde leider in unseren Augen sehr unproffessionell organisiert.
Die Kommunikation lief fast ausschließlich über Instagram und wir wussten jeweils bis kurz vor Anpfiff nicht auf welchem Platz und gegen wen wir spielen. Auch vor dem Turnier mussten wir lange auf Informationen warten oder uns diese zusammensuchen.
Das Turnier wurde nicht gestreamt. Dabei muss es wohl nicht nur in meinen Augen einfach verfügbar sein, um den Sport größer zu machen. Ohne Stream verliert das Turnier leider an Relevanz. Die Tore mussten in jedem Spiel mehrmals mit Kabelbindern ausgebessert werden, was zu störenden Unterbrechungen führte. Die Sanitäranlagen am Platz waren eine Zumutung. Es gab kaum Klopapier und keine Klobürsten. Wie die Toiletten nach einem Tag aussahen, kann sich jeder wohl vorstellen. Für die Zweit- und Drittplatzierten gab es keine Medaillen, sondern lediglich ein kleines Schild für das gesamte Team. Hätten nicht die Teams und die Schiedsrichter beim Aufbau und beim Kreiden der Felder geholfen, hätte das Turnier mit sehr deutlicher Verspätung angefangen.“
Die Leistung der Schiedsrichter, die Unterbringung und das Essen, hebt Pütz hingegen positiv hervor.
Von anderen Teams wurden laut Frankfurter Stimmen ähnliche Meinungen geäußert.
Die Kritikpunkte wurden bereits an die Verantwortlichen weitergeleitet in der Hoffnung, dass das Turnier im nächsten Jahr für alle Spieler:innen eine noch bessere Erfahrung wird.
Posted by DLAXN