Das für viele Teams langersehnte Wochenende der Deutschen Meisterschaften ist beendet. Am vergangenen Wochenende trafen sich jeweils 4 Herren- und Damenteams aus ganz Deutschland, um um den Titel des Deutschen Meisters zu kämpfen.
Ins Rennen gingen bei den Damen die Kölner-, Hamburger-, Hannoveraner– und Münchenerinnen. Bei den Herren waren es die Teams aus Köln, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart.
Halbfinale Frankfurt vs Köln
Am Samstag begannen die Halbfinalspiele mit den Herren aus Köln und Frankfurt. Im letzten Ligaspiel der Kölner gelang es den Domstädtern noch die Frankfurter deutlich mit 18:12 zu schlagen. Bei den Playoffs in Stuttgart vor zwei Wochen machten die Frankfurter jedoch den stärkeren Eindruck. Die beiden Dauerrivalen aus der Westliga ließen sich von Beginn an nicht viel nehmen. Nach zehn gespielten Minuten stand ein 2:2 auf dem Scoreboard. Dann gelang es Köln jedoch mit zwei weiteren Toren im ersten Quarter eine kleine Führung mit in die Viertelpause zu nehmen. Die Frankfurter, die seit 2005 nicht mehr an einer deutschen Meisterschaft teilgenommen hatten, steckten jedoch nicht zurück und konnten das zweite Quarter ausgeglichen gestalten und zum Halbzeitpfiff auf 6:7 an die Kölner herankommen. Köln kam jedoch stark aus der Pause und konnte in dieser wichtigen Phase des Spiels vier Tore in Folge erzielen. Es war vor allem dieses dritte Quarter, dass den Frankfurtern das Genick brach. Köln dominierte mit Dominik Schüler größtenteils am Faceoff und spielte auch sonst die clevere und gewohnt sichere Offense, die es den Frankfurtern schwer machte überhaupt in die gegnerische Hälfte zu kommen. Am Ende gewann der KKHT Schwarz-Weiß Köln verdient gegen den SC1880 Frankfurt mit 12:8 und zog damit ins Finale um die deutsche Meisterschaft ein.
Halbfinale Stuttgart vs Hamburg
Im zweiten Halbfinale der Herren schlug der HTHC Hamburg den ABV Stuttgart deutlich mit 15:9. Vor allem im zweiten und dritten Quarter konnten die Hamburger sich absetzen, bevor Stuttgart in den letzten fünf Minuten der Partie nochmal ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnte.
Halbfinale Hannover vs München
Im dritten Spiel des Tages und im ersten Halbfinale der Damen traf Hannover auf München. Genau diese Konstellation gab es in den letzten Jahren erst im Finale zu sehen. Jetzt wurde bereits ein Team in das Spiel um Platz drei befördert.
In einer Umfrage der Redaktion wurde München mit 72% als Favorit gewählt.
Bettina Wilhelm aus dem Hannoveraner Team merkte an, dass die Mannschaft unerfahrener sei als die Jahre davor. Trotzdem war sie guter Dinge und erwähnte das harte Training in den Wochen zuvor, das die Mädels genau auf diese Situation vorbereitet haben soll.
München hingegen war sich seiner Sache sehr sicher und ging selbstbewusst als amtierender Meister in dieses erste Halbfinale.
Beide Teams starteten auf Augenhöhe und behielten bis kurz vor der Halbzeitpause ein souveränes 4:4 bei. Doch dann gab es bei den Münchenerinnen kein Halten mehr. In drei Minuten bauten sie einen Abstand von 7:4 auf und auch nach der Pause gehörten ihnen die nächsten zwei Tore. Hannover ließ den Kopf nicht hängen und konnte ein weiteres Tor für sich gewinnen. Trotzdem begann das letzte Quarter mit einem überlegenden 10:5 für München. Wieder konnte Hannover einen Schuss verwandeln, aber auch in den letzten Minuten war München die bessere Mannschaft und erweiterte den Punktstand auf 13 Tore aus. Das letzte Tor der Partie ging jedoch an Hannover. Vielleicht setzten sie damit ein kleines Statement , dass sie trotz eines unerfahreneren Kaders als in den Vorjahren ein gefährliches Team sein können und sie für die nächste Saison nicht unterschätzt werden sollten.
DLAXN vergab in diesem Spiel den MVP an Tessa Helf (#4). Als Topscorer der Partie verhalf sie München zum Sieg und war eine konsistente Powermaschine auf dem Feld.
Halbfinale Hamburg vs Köln
Im zweiten Halbfinale trafen Hamburg und Köln aufeinander. Auch hier hat DLAXN eine Umfrage durchgeführt und ein sehr knappes Ergebnis erhalten, welches zu 53% den Sieg bei den Kölnerinnen sah.
Zuerst schien es auch so. Relativ ausgeglichen erzielten beide Teams ihre Tore bis zu einem Punktestand von 5:5. Kurz vor der Halbzeitpause hatte der HTHC aber schon einen guten Flow und konnte diesen bis in das letzte Quarter beibehalten. Auf verteidigender Seite konnten alle Schüsse verhindert werden und auf angreifender Seite glänzten sie vor allem durch assistierte Tore.
In den letzten Minuten konnte Köln wieder die Oberhand über das Spiel gewinnen, wobei es am Ende nicht mehr ausreichte und die Partie mit 12:8 für Hamburg abgepfiffen wurde.
Köln kassierte zwei gelbe Karten für einen ‚Swipe‘ und ‚dangerous propelling‘. Letzteres resultierte aus einem versuchten ‚behind the back‘ mit dem Rücken zum Tor und somit ohne den Blick, wohin der Ball geht. Kurz darauf erhielt auch Hamburg eine gelbe Karte für ‚unsportsmanlike‘. Ganz klar war es nicht zu erkennen, aber es schien als beschwerte sich die Spielerin kurz zuvor über eine Entscheidung des Schiedsrichters.
In diesem Spiel wurde die Hamburgerin Antonia Garbe (#23) gekürt. Am Draw konnte sie einige Bälle für Hamburg gewinnen und trug dazu bei, dass ihr Team den Kölnerinnen deutlich im ‚Draw Control‘ überlegen war. Mit jeweils vier Tore und Assists war sie Topscorer des gesamten Spiels.
Spiel um Platz 3 Damen Hannover vs Köln
Diese Konstellation kannten wir bereits aus den Playoffs. In einem hitzigen Spiel mit 5 Verlängerungen hatte sich Hannover bereits am ersten Spieltag qualifizieren können und ließ die Kölner verärgert über eine immer noch umstrittene Schiedsrichter Entscheidung zurück. Jetzt war es daran den Gegnern eine Revanche zu bieten.
Wieder wurde das Spiel mit dem ersten Tor auf Kölscher Seite begonnen. Die beiden Teams zeigten sich in diesem Spiel gleichauf und boten sich ein unermüdliches Kopf-an-Kopf-Rennen.
Nach der Halbzeit schien Hannover jedoch die Überhand zu gewinnen und ermöglichte den Kölnerinnen im dritten Quarter keine Gelegenheit zu einem Tor. Im letzten Quarter konnte Köln noch einmal mit zwei aufeinanderfolgenden Toren glänzen, aber schaffte es nicht den Punktestand auszugleichen. Insgesamt waren die Kölnerinnen deutlich stärker beim Draw. Trotzdem gewann Hannover mit 9:6 und schlug Köln erneut.
Der Spielball von DLAXN ging diesmal an eine Verteidigerin der Kölnerinnen. Lena Stede (#5) überzeugte mit ihrer ständigen Präsenz am Kölner Tor. Sie kämpfte unermüdlich um den Ballbesitz, wodurch sie in der letzen Sekunde noch eine gelbe Karte wegen eines ‚Swipes‘ erhielt. Trotz alledem war sie für uns eindeutig ‚Woman of the Match‘ und zeigt, dass nicht nur die Topscorer im Spiel gesehen werden.
Spiel um Platz 3 Herren Frankfurt vs Stuttgart In einem über lange Zeit knappen Spiel setzen sich die Jungs vom SC1880 Frankfurt mit 9:7 gegen den ABV Stuttgart durch.
Finale Damen München vs Hamburg
Die jeweils Ligaersten im Süden und Norden boten sich am Sonntag das große Finale der Damen. Erst nach der Halbzeit konnte man das stärkere Team erkennen. Es waren die amtierenden Meisterinnen, die sich kurz vor Ende des dritten Quarters mit einem 8:5 absetzten. Hamburg war damit nicht vollkommen raus und glänzte immer noch mit Gewinnen des Draws und einer soliden Defense.
Ein weiteres Tor gelang ihnen noch, aber die Münchenerinnen konnten die letzten Draws noch einmal für sich gewinnen und beendeten die Partie mit einem 10:6. Insgesamt wurden 22 Schüsse auf das Hamburger Tor abgefeuert und diese erklären somit gegenüber 12 Schüssen der Hamburgerinnen den endgültigen Punktestand.
Als DLAXN MVP wurde Amelie Petersen (#14) gekürt. Die Mittelfeldspielerin glänzte vor allem durch ihre vielen ‚Caused Turnovers‘ im Spiel und hat sich unserer Meinung nach den Award redlich verdient.
Finale der Herren Hamburg vs Köln
Im Finale war Köln lange Zeit das bestimmende Team. Vor allem im Mittelteil des Spiels konnten die Kölner durch ihr typisches Spiel mit starken Faceoffs und langen Ballbesitz-Zeiten überzeugen und 20 Minuten vor Schluss mit einer 8:3 Führung in die letzte Viertelpause gehen. Was dann kam war der feinste Hamburger Irrsinn. Innerhalb von 10 Minuten gelangen den Hamburgern 6 Tore, die die sonst so lautstarken Kölner Fans plötzlich verstummen ließen. Highlight der Aufholjagd war ein sehenswertes behind-the-back Tor des Hamburger Attackers Adam Eakins. Hamburg gewinnt am Ende mit 9:8 und kann sich nach einer furiosen Partie Deutscher Meister nennen. Köln beendet die Saison auf einem starken 2. Platz.
Nach der DM ist vor den Turnieren! Wer jetzt gedacht hätte, dass es das war mit spektakulärem Lacrosse, der war noch nicht auf einem Sommerturnier. Die Turniersaison beginnt mit den Berlin Open am übernächsten Wochenende (5.07-7.07). Dort sind sind zum Beispiel bei Blax immer noch Pick Up Spieler gesucht. Meldet euch unter teams@berlinopen.de. Die restlichen Turniertermine findet ihr in unserem Kalender.
An dieser Stelle wollen wir allen Teams gratulieren. Ihr habt den Zuschauern so einige spannende Spiele geboten und habt hart gekämpft. Auch ein Dankeschön an Düsseldorf und alle Personen, die an der Organisation der Deutschen Meisterschaft beteiligt waren.
Hier unsere Galerie mit den besten Bildern des Wochenendes. Vielen Dank an Lorenz Jäger und fotoroland.de für die Schnappschüsse!
Halbfinale Herren Frankfurt vs Köln
Halbfinale Herren Stuttgart vs Hamburg
Halbfinale Damen Hamburg vs Köln
Spiel um Platz 3 Damen Hannover vs Köln
Trotz der Niederlage konnte Köln noch Lächeln und bedankte sich bei den Fans
Spiel um Platz 3 Herren Frankfurt vs Stuttgart
Finale Damen München vs Hamburg
Die Münchenerinnen freuen sich über den Sieg
Finale Herren Hamburg vs Köln