Wie hast du das erste Mal von Lacrosse gehört und warum hast du angefangen?

Das erste Mal von Lacrosse habe ich bei einer Hochschulgruppen Messe 2011 an der Universität Mainz gehört. Papier ist geduldig und der mitgenommene Flyer lag bestimmt ein halbes Jahr oder noch länger auf meinem Schreibtisch.

Meiner damaligen Unsportlichkeit geschuldet, durchschritt ich nach Weihnachten die 100 kg Marke. So wurden die Vorsätze für 2012 gesteckt und es ging ran an den Speck. Nachdem knapp 20 kg runter waren, war es wieder Zeit für einen Teamsport um nicht wieder in alte Gewohnheiten zurück zu verfallen. Ich erinnerte mich an den Flyer und so besuchte ich das Uni Training der Mainz Musketeers.

Seit diesem Tag an habe ich den Schläger nicht mehr aus der Hand gegeben.

Für welche Vereine hast du bereits gespielt und was waren deine größten Erfolge?

Vereine: 04/2012 – 09/2013 Mainz Musketeers

09/2013 – heute KKHT Schwarz – weiß Köln 1920 e.V.

Erfolge:

2017 Deutscher Meister Field Lacrosse und MVP – Award

2017 & 2018 Deutscher Meister Indoor Lacrosse

seit 2015 Deutscher Nationalspieler Indoor Lacrosse

seit 2016 Deutscher Nationalspieler Field Lacrosse

Wo liegen deine Stärken im Spiel und wie hast du sie entwickelt?

Meine Stärke im Spiel liegt sicher am FaceOff X. Die Position habe ich bei den adH 2012 das erste Mal mangels eines Facers ausprobiert. Daraufhin habe ich angefangen, meine Fähigkeiten am X zu trainieren und auszubauen. In dieser Hinsicht habe ich den Kontakt zu Julian Heinzmann, dem damaligen Facer der Deutschen Nationalmannschaft gesucht. Er hat mir das ein oder andere gezeigt, an dem ich arbeiten sollte und hat mir Video Material mit Übungen aus den USA zur Verfügung gestellt.

Mit dem Wechsel nach Köln, habe ich mich mit Sebastian Thönißen ca. 30 min – 60 min vor jedem Training getroffen, um FaceOffs zu trainieren; Alternativ auch Mal mit dem damaligen Coach Brain Potter oder auch nur mit dem Whistle – Tape. Zusätzlich habe ich mir einen ca. 25kg schweren Sandsack und ein Stück Kunstrasen für daheim besorgt, um mit dem Whistle – Tape weiter daheim an meiner Technik zu üben.

Das Ganze FaceOff Training hat sich dann noch einmal in der Saison 2014/15 mit meinem damaligen Coach Adam Marshall intensiviert. Durch die analytische Art von Adam konnten wir zusammen an vielen Details arbeiten. Durch dieses intensive Training konnte ich meine größten Fortschritte machen. Dazu kam noch, dass immer mehr Videos aus den USA bei Youtube zu finden waren.

Noch heute schaue ich mir NCAA oder MLL Spiele an und analysiere die dortigen FaceOff Spezialisten: welche Bewegungen sie wann und warum machen. Ansonsten gibt es mittlerweile auch eine Menge an speziellen Kanälen bei YouTube, die sich ausschließlich mit dem Thema FaceOffs befassen. Zu nennen wären da Greg Gurenlian, die FaceOff Academy und FaceOff Factory, die stets über Neuerungen berichten und Ihre Erfahrung teilen.

Wie bereitest du dich auf ein großes Turnier vor?

Da gibt es nichts Spezielles. Eine Sache, die ich generell empfehlen kann, ist sich selbst beim FaceOff zu filmen und zu analysieren. Während wichtigen Spielen und Turnieren versuche ich zwischen den FaceOffs autogenes Training zu machen, um mich mental voll und ganz auf den nächsten FaceOff zu konzentrieren.

Welche Qualitäten schätzt du an einem Teamkameraden am meisten?

Vertrauen, Ehrgeiz und den Willen, nicht aufzugeben.

Wo siehst du dich persönlich in 5 Jahren?

Ich hoffe noch immer auf dem Lacrosse Feld. Ich will mein Wissen das ich mir angeeignet habe gerne an Jüngere bzw. an jeden der sicher am X weiter entwickeln will, weitergeben.

Welche Tipps würdest du jungen deutschen Lacrosse Spielern mit auf den Weg geben?

Das wichtigste am Lacrosse ist die Freude am Sport und die Freundschaften, die sich entwickeln. Also habt Spaß am Zocken und der Rest (wie z.B. der Ehrgeiz für mehr) kommt von alleine. Erfolg ist keine Tür durch die man einfach gehen kann, es sind die Stufen die bis zur Tür erklommen werden müssen.

Was ist deine Weapon of choice?

STX Duel, er wurde von Chris Mattes, dem deutschen FaceOff Nationalspieler (WM 2014), mit entwickelt und hat mir einen kompletten Stick geschenkt. Der Head hat für mich die perfekte Mischung zwischen stiffness und flexibility. Jetzt ist allerdings der STX Duel 2 herausgekommen, jedoch habe ich diesen noch nicht ausprobiert und kann daher zu diesem noch nichts sagen.

Posted by DLAXN