Wie hast du das erste mal von Lacrosse gehört und warum hast du angefangen?
Den ersten Kontakt mit Lacrosse hatte ich bei den British Days in Hamburg. Damals hat mich der unbekannte Sport und vor allem die Schnelligkeit fasziniert. Als ich Jahre später herausgefunden habe, dass Hamburg ein Jugend Lacrosse Team hat, habe ich direkt beim Training vorbeigeschaut und war hellauf begeistert.
Anfangs habe ich noch probiert, Fußball und Lacrosse unter einen Hut zu bekommen. Doch die gemeinsame Leidenschaft für den Sport und dieses einzigartige Teamgefühl beim Lacrosse haben schnell dominiert. Die Teilnahme und der Sieg an der aller ersten deutschen Jugend Meisterschaft haben es mir damals einfach gemacht, meine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.
Für welche Vereine hast du bereits gespielt und was waren deine größten Erfolge?
2008 bis heute: HTHC Hamburg Warriors
2012: U19 WM in Turku, Finnland
2014: WM Denver
2016: EM Budapest
2016: Deutscher Meister
2017: Deutscher Meister als Trainer der U16
2018: WM Israel
Als größten Erfolg zähle ich, mit meinem Bruder gemeinsam für die Nationalmannschaft in Israel gespielt zu haben. Besonders geprägt wurde diese Erinnerung durch unsere Eltern, die extra nach Israel geflogen sind, um uns live anzufeuern.
Wo liegen deine Stärken im Spiel und wie hast du sie entwickelt?
Sobald ich auf dem Platz bin, kann ich alles andere ausblenden. Es zählt nur noch alles zu geben und meinem Team zum Sieg zu verhelfen. Wobei es mir sehr wichtig ist, positiv zu bleiben. Ich halte nicht viel davon, mein Team durch negatives Geschrei runter zu machen, sondern nehme mir einzelne Spieler zur Seite und bespreche eine Situation noch mal in Ruhe.
Wie bereitest du dich auf ein großes Turnier vor?
Durchgehend. Seit den Camps für die U19 WM 2012 bin ich eigentlich durchgehend in der Vorbereitung für das nächste große Turnier. Die mehrfachen Gym und Lacrosse Einheiten in der Woche sind aus meinem Alltag nicht mehr weg du denken. Ein bis zwei Wochen vor einem Turnier fahre ich das Trainingspensum ein bisschen zurück und achte darauf, dass mein Körper optimal auf die kommenden Tage vorbereitet ist.
Welche Qualitäten schätzt du an einem Teamkameraden am meisten?
Positive Attitüde, Commitment und Vertrauen. Es gibt kein besseres Gefühl, als mit seinem besten Kumpel auf dem Spielfeld zusammen einen Ball zu erkämpfen und ein Tor zu erzielen. Jemand mit dem man sich blind versteht und der einem den Rücken stärkt, wenn es mal nicht so gut läuft. Ich hatte das Glück, in jedem Team mit außergewöhnliche Menschen zusammen gespielt zu haben. Die Erfahrungen, die man beim Lacrosse sammelt, verbinden einen und es entstehen unzerbrechliche Freundschaften.
Wo siehst du dich persönlich in 5 Jahren?
Ganz sicher noch auf dem Lacrosse Platz. Mein Ziel sind die World Games 2021 in Birmingham. Wenn ich danach dann irgendwann entscheide weniger zu spielen, will ich auf jeden Fall noch involviert bleiben – “Give back to the program” – wie es so schön heißt. Ich habe diesbezüglich auch schon einige Erfahrung gesammelt. Mehrere Jahre habe ich die Jugend Trainer in Hamburg unterstützt und zwei Jahre lang das Training selber geleitet.
Welche Tipps würdest du jungen deutschen Lacrosse Spielern mit auf den Weg geben?
Habt immer euren Stick und einen Ball dabei. Wer besser werden will muss viel investieren. Sei es Wallball zwischen zwei Unterrichtsstunden, ein paar Schüsse aufs Tor vorm Training oder Sticktricks auf dem Weg zur Bahn. Ich war als Jugendspieler schon bald bei den Herren bekannt als “der Junge, der schon vor dem Training auf dem Platz war und nachm Training noch geblieben ist”. Am besten findet ihr noch einen Kumpel, der genau so verrückt ist wie ihr, denn ein bisschen freundlicher Wettkampf kann nie schaden.
Was ist deine Weapon of choice?
Seit eineinhalb Jahren spiele ich mit dem String King 2V. String King ist im Vergleich zu Brine und Warrior noch neu auf dem Markt, produziert aber sehr verlässliche Heads für alle Positionen. Meine Heads habe ich immer selber gestringt – gerne auch mehrfach pro Training Änderungen vorgenommen oder im Warmup vor einem wichtigem Spiel und meine Trainer damit zum Verzweifeln gebracht. Seit ein paar Jahren vertraue ich beim Stringen auf die Erfahrung von Lax Jungle und bin sehr zufrieden mit Adams Arbeit. Ich spiele eigentlich schon immer einen Mid/Low pocket mit ein bisschen hold und ordentlich whip – wobei ich schon länger versuche beides zu reduzieren.
Beim Faceoff spiele ich am liebsten den NOZ 1. Die gehen mir aber zu schnell kaputt und die neuen NOZ Varianten gefallen mir nicht so gut. Darum benutze ich jetzt schon länger den STX Duel, der deutlich besser hält als der NOZ.
Posted by DLAXN