Wie hast du das erste mal von Lacrosse gehört und warum hast du angefangen?
Zum ersten Mal habe ich davon gehört, als ich 2006 ein Auslandsjahr in den USA verbracht habe. Die Kleinstadt Randolph in Vermont liegt ganz in der Nähe von Burlington, wo Per Olters sich seit diesem Jahr als Freshman bei der UVM versucht. Lacrosse ist ein angesagter „spring-sport“ in Vermont und nachdem ich die ersten beiden Semester Fußball und Basketball gespielt hatte, stand im Frühjahr Lacrosse an. Da mein Gastbruder Goalie im All-State Team spielte, war die Lacrossebegeisterung in meiner Familie sehr groß und hat mich sofort angesteckt.
Für welche Vereine hast du bereits gespielt und was waren deine größten Erfolge?
Stationen:
– Randolph Union High School: Februar – Mai 2006
– TB 1888 Erlangen: seit Oktober 2010 – heute
Erfolge:
– Seepferdchen mit Auszeichnung ca. 1996 – TV Hilpoltstein: 1.Deutscher Meister (Euroteam – Turnen) 2005
– TV Hilpoltstein: Aufstieg Fußball Kreisklasse 2009
– Deutschland Lacrosse: 9.Platz FIL World Championship 2018
Wo liegen deine Stärken im Spiel und wie hast du sie entwickelt?
Da wir in den frühen Jahren meiner Lacrosse Karriere nur sehr wenig Struktur in der taktischen Ausrichtung des Teams hatten, hat es sich so ergeben, dass man sich gleich auf alle Teile des Spielfeldes konzentriert.
Demnach denke ich auch dass ich ein recht vielseitiger Spielertyp bin. Im Rahmen des Nationalmannschaftprogramms hatte ich mich ursprünglich um eine Position als offensiver Mittelfeldspieler beworben. Erst nach der USA-Tour nach Boston 2017 (wo alle Spieler gezwungen waren auch auf für sie neuen Positionen zu spielen) haben die Trainer meine Stärken in der Defensive und vor allem im Umschaltspiel erkannt und fortan gefördert.
Wie bereitest du dich auf ein großes Turnier vor?
Da ich bisher nur bei einem großen Turnier dabei war, hatte ich noch keine Möglichkeit hier eine große Routine zu entwickeln. Wichtig war mir zum Zeitpunkt der WM vor allem physisch auf einem Toplevel agieren zu können, um nicht im Nachhinein zu bereuen, nicht mein Bestes gegeben zu haben.
Welche Qualitäten schätzt du an einem Teamkameraden am meisten?
Ehrgeiz. Ich denke Ehrgeiz zeigt sich in den verschiedensten Ausprägungen und wenn man das gelassen sieht und auch richtig interpretieren kann, dann bringt es alle Beteiligten weiter.
Wo siehst du dich persönlich in 5 Jahren?
Ich habe erst im letzten Jahr einen neuen Job angefangen und werde sehen müssen, wie sich in Zukunft alles unter einen Hut bringen lässt. In 5 Jahren bin ich jenseits der 30, dennoch gibt es viele Sportler die in diesem Alter noch auf absolutem Top-Niveau arbeiten. Ich denke, dass ich das auch drauf hab. Außerdem stehen 2024 olympische Sommerspiele an und zum Träumen wird man nie zu alt!
Welche Tipps würdest du jungen deutschen Lacrosse Spielern mit auf den Weg geben?
Das wichtigste ist, sich Ziele zu setzen. Diese dürfen gerne ambitioniert sein, solange man nicht der Typ ist, der nach dem ersten Anlauf gleich hin schmeißt, weil es noch nicht geklappt hat. Außerdem bin ich ein großer Fan von Vielseitigkeit. Klar ist es schön zu sehen, dass jemand eine Leidenschaft für den Sport Lacrosse hat und sich jeden Tag akribisch dafür einsetzt. Ich bin allerdings eher der Typ, der an freien Tagen und Wochenenden auch gern mal einen anderen Sport wie Fußball, Basketball, Squash, etc. spielt oder in die Berge fährt. Das fördert zum einen die Vielseitigkeit und zum anderen bekomme ich dabei den Kopf frei, um mich Woche für Woche wieder auf Lacrosse und meine ambitionierten Ziele konzentrieren.
Was ist deine Weapon of choice?
Ich bin kein großer Gear-Geek, aber aktuell bin ich mit meinem Schläger absolut glücklich. Es handelt sich um einen UA – Command low (Shaft: Wonderboy von Rintaro Fujita), welchen mir Adam Eakins (Lax Jungle) in Israel unmittelbar vor dem Testspiel gegen Irland gab. Bei seinem ersten Einsatz hat er gut performed und ich habe ganz klar gemerkt, dass er mein Spielniveau nochmal deutlich verbessert hat.
Posted by DLAXN