Andreas Rossband, langjähriger 1. Vorsitzender und damit Präsident des Deutschen Lacrosse Verbands, kurz DLaxV, gibt seinen Rücktritt bekannt.
Wie der DLaxV in seinem aktuellen Statement beschreibt, fand der Rücktritt bereits am 28. Oktober 2018 statt. Leider wurden jedoch keinerlei Gründe für den Rücktritt angegeben und auch auf unsere Nachfrage bei Andreas Rossband persönlich, wurden wir von Rossi nur darauf hingewiesen, dass ein offizielles Statement bei der Mitgliederversammlung am 17. Februar in Kassel erfolgen soll – fast 4 Monate nach der Rücktrittserklärung.
Kommissarisch übernimmt derweil laut Satzung Ake Kriwall, der bislang Sportdirektor der Damen war.
Wir können nur darüber Mutmaßen ob die Gründe für Andreas Rossbands Rücktritt, damit zu tun haben, dass er vor kurzem Vater wurde und sich möglicherweise auch beruflich neu orientieren will.
Andreas Rossband kehrt dem Deutschen Lacrosse Verband den Rücken zu und tritt als Präsident zurück
Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, wie sich der Rücktritt auf die Zukunft von deutschem Lacrosse auswirken wird. Fakt ist, dass wir Veränderung dringend nötig haben, da an einigen Stellen deutliche Probleme vorliegen.
Vor allem in den unteren Ligen müssen in dieser Spielzeit so viele Spiele, aufgrund von Spielermangel abgesagt werden, wie seit langem nicht mehr. Jugendprogramme, die vor einigen Jahren noch aufblühten, gehen zu Grunde, da keine neuen Spieler nachkommen.
Die Allgemeine Deutsche Hochschulmeisterschaft findet keine geeigneten Ausrichter mehr, da das Format aus den Fugen geraten ist und Nationalmannschaftsspieler zahlen Unsummen um Ihren Verband bei internationalen Turnieren vertreten zu können.
Die Sportart Lacrosse, die vor einigen Jahren noch als prozentual am schnellsten wachsende Sportart in Deutschland betitelt wurde, wächst nicht mehr.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, inwiefern der Verband diese Themen betreffend Initiative ergreifen kann und muss. Klar sollte unserer Meinung nach jedoch sein, dass das Wachstum unserer geliebten Sportart unter keinen Umständen durch eine „von oben“ erzwungene Professionalität zerstört werden soll.
Andreas Rossband bei der Siegerehrung der DM 2014
Die Jugend muss stärker gefördert werden und darf nicht durch stupide Regularien unterdrückt werden. Uni-Mannschaften sollten Hilfe und Ansprechpartner bekommen, die nah an Ihren Problemen sind, diese verstehen und bei Lösungen helfen. Generell sollten Teams auch längere Zeit nach Ihrer Gründung noch Möglichkeiten und Ansprechpartner haben, um beim Aufbau zu helfen und das gesamte Vereinswesen zu stabilisieren.
Natürlich kann man das nicht alleine von einem Verband als Institution erwarten, die Grundvoraussetzungen und Rahmen für solch eine Entwicklung können jedoch durchaus vom DLaxV geschaffen werden.
Natürlich sollte jedem Lacrosser und jeder Lacrosserin in Deutschland bewusst, sein wie viel ehrenamtliche Arbeit hinter dem ganzen Konstrukt DlaxV steckt. Man kann sich nur bedanken, bei allen die den bisherigen Aufbau vorangetrieben und bewirkt haben.
Jetzt ist jedoch ein neues Kapitel angebrochen, dass darauf wartet geschrieben zu werden. Wir sind gespannt und freuen uns auf die Möglichkeiten und Veränderungen die der neue Wind mit Sicherheit mit sich bringen wird.